1 – Spieglein, Spieglein an der Wand – du kannst mich mal
Ein Lern-Tipp hilft nur, wenn er mit möglichst wenig Aufwand umgesetzt werden kann. Er muss leichter funktionieren als das Lernen selbst.
2 – Schlaf genug – aber nicht während der Schule…
Beinahe jeder Schlaf beginnt mit einer unruhigen Einschlafphase und einer ebenso turbulenten des Aufwachens, oft genug durch wilde Träume begleitet. Hier sagt sich das Hirn: „Dankeschön, weg ist die Welt, jetzt mach ich was ich will.» Und der wilde Ritt beginnt, denn jetzt kann alles zusammen gemixt werden, was irgendwie vom Tag und von gestern an Filmen, Gesagten, Gesehenem, gemischt mit Sorgen und Nöten, Glücksgefühlen und Hoffnungen herumschwirrt in den Billionen Zellen. Echt verrückte Kombinationen entstehen, wir nennen es Träume.
Dazwischen aber liegt der Tiefschlaf und hier räumt das grosse Neuronengewirr unter unserer Schädeldecke mal gründlich auf. Gelerntes wird ins Langzeitgedächtnis geschickt, was uns nicht beeindruckt hat, gelöscht und nebenbei entspannt sich der ganze Körper, runterschaltet, kurz ins Koma. Da könnte eine wilde Nashornherde vorbeidonnern und du schnarchst weiter. Trick dabei und gratis: Schlaf sieben, besser 8 Stunden – und beginne den Tag mit etwas Sport. – Probier’s aus. Es macht dich fit und schlau!
3 – Der Geist ist willig – das Handy interessanter…
«Konzentriiiiiiiere dich!», «Lass dich nicht aaaableeeencken!», sagt dir jeder Schlaumeier. Wenn’s nur so einfach wäre. Da ist dieses verdammte kleine Ding mit all seinen Messages, den Bildern, den kleinen Filmchen und 100 interessanten Bekannten. Draussen ist es schön, warm, kalt, frisch luftig, auf jeden Fall cooler als an einem Schreibtisch zu kleben oder in einem Buch Markierungen anzubringen, Sätze und Wörter auswendig zu lernen, das meiste nur für Prüfungen, während rundherum das Leben brummt.
Es gibt nur einen Weg, sich von Ablenkungen nicht ablenken zu lassen: ich muss das Lernen lieben lernen, weil ich etwas einfach viel besser kann als alle anderen, weil ich Ziele habe (wie im Sport, wie mit der gesparten Kohle, irgendwo mit meinem Geheimcode hingekritzelt und nur ich selbst weiss davon) und weil etwas erreichen will, weil ich schlauer bin als alle Fallen, weil ich weiss, wie man schneller und besser lernt. Setze dir wenige Ziele, so dass sie sicher erreichbar sind, später kannst du wie der Top-Hochspringer die Messlatte höher setzen (nie übertreiben!)… – Hast du dein Tageslernziel locker erreicht, stürzt dich voll in die Ablenkung! – Probier’s aus und sag niemandem, warum du überall mit einem Lächeln eine halbe Note – und mehr – besser bist!
4 – Hallo Hirn – du bist so doof
«Wer hat hier eigentlich das Sagen im Ring?» Na du natürlich. Dein Hirn ist ein Gewohnheitsstier und macht sich alles leicht und lernen will es gar nichts, wenn’s nicht gerade ums Überleben geht. Beobachte, wann es schwach ist und wann es wach ist. Denk nach, wie du es überlisten kannst mit einfachen Tricks, damit es für dich und praktisch gratis lernt – ohne dich zu nerven. Sicher nicht gerade nach dem Essen oder nachts um 23:30 Uhr … Aber extrem gut, wenn etwas interessant ist oder besonders easy. Dann überliste es, weil es gar nicht merkt, dass es lernt.
Ein erster Trick (und weitere werden folgen, denn ich war ein fauler, aber exzellenter Schüler): Dinge auswendiglernen, Fremdsprachenwörter, Formeln, Jahreszahlen und noch mehr langweiliges Zeugs … Null Problem! Schreibt das einfach auf Post-it-Zettelchen (vorne Fragen, hinten Lösungen) und hängt das in deinem Zimmer an die Wände, Türen und wo immer. Jedes Mal, wenn du vorbeigehst, schaust du vorne und hinten an und sagst es laut vor dich hin (Murmeln geht auch, sogar Singen...) und hängst es wieder zurück. Jeden Tag ein bis zwei Runden – und, oh Wunder, dass doofe Hirn lernt es, einfach so. Schon nach zehn Mal kannst du dich lustig machen über die Fragen und sie durch neue ersetzen. Der Trick ist, dass dein Hirn meint, es sei so wichtig, weil es oft wiederholst … Probier’s es aus und zeig deiner Denkmaschine, wer das Sagen hat…
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